von Kaulbach

Leben

Das Leben von Wilhelm von Kaulbach begann am 15. Oktober 1804 in Arolsen, im Landkreis Waldeck, in Nordhessen. Als Sohn eines einfachen, umherreisenden Stempelschneiders und Goldschmieds, der sich mit gelegentlichen künstlerischen Aufträgen und Zeichenunterricht über Wasser hielt, war die Kindheit Wilhelms geprägt von Armut. Doch mit dem vom Vater ererbten Talent und einem unbedingten Willen zum Erfolg, gelang ihm ein kometenhafter sozialer Aufstieg. Die Verleihung eines Adelstitels, durch König Ludwig den I., dürfte einer der Höhepunkte seiner schaffensreichen Karriere gewesen sein. Dass auch sein Sohn Hermann von Kaulbach, sein Cousin und Schüler und dessen Sohn bekannte Maler wurden, spricht für eine familiäre Vererbung des künstlerischen Talents. Kaulbach fiel der großen Münchner Choleraepidemie von 1874 zum Opfer. Er liegt auf dem Alten Südlichen Friedhof in München begraben.

Werke

Das Werk, dass Kaulbach zum künstlerischen Durchbruch verhalf, war das Historiengemälde die „Hunnenschlacht“, die in den Jahren von 1834–1837 im Auftrag des Grafen Raczynsis entstand. Die Aufmerksamkeit, die diesem bedeutenden Gemälde entgegengebracht wurde, hatte die Ernennung Kaulbachs zum Hofmaler durch König Ludwig I. zur Folge. Darüber hinaus inspirierte dieses Kunstwerk Franz Liszt dazu, eine gleichnamige Symphonie zu komponieren. Als einer der berühmtesten Maler seiner Zeit schuf Kaulbach eine Vielzahl von Decken- und Wandgemälden. Neben den mythologischen und historischen Darstellungen schöpfte er sein künstlerisches Potential auch bei der Illustration von literarischen Werken, wie Goethes Reineke Fuchs und bei der Anfertigung von Portraits aus. Unter den von ihm geschaffenen Bildnissen, ist auch eines von Lola Montez, der skandalumwitterten Geliebten König Ludwigs des I.

Stil

Wilhelm von Kaulbach war ein typischer Vertreter der Kunstströmung des „Akademischen Realismus“. Während seiner Ausbildung, die er nach dem grundlegenden Zeichenunterricht durch seinen Vater, an der Düsseldorfer Akademie absolvierte, lernte er seinen Lehrer und Förderer Peter von Cornelius kennen. Dieser prägte Kaulbachs Stil nachhaltig. Kennzeichen, des „Akademischen Realismus“ sind die enge Anlehnung an die formalen und ästhetischen, in der Akademie vermittelten Regeln, sowie die Themenauswahl, die sich stark an antiken bzw. historischen und mythologischen Stoffen orientiert.

Der Maler heute

In der Geburtsstadt Kaulbachs, in Arolsen, kann das Geburtshaus des Historienmalers und Illustrators besichtigt werden. Es gehört zu den ältesten Gebäuden der barocken Residenzstadt.

Aber natürlich finden sich auch in München noch zahlreiche Spuren, die auf die enge Verbundenheit des Künstlers mit seiner Wahlheimat schließen lassen. Die heutige „Neue Pinakothek“ beherbergt einige bedeutende Werke des Meisters. Die um 1853 an der neu errichteten “Neuen Pinakothek“ angebrachten Fresken von Kaulbach sind leider für immer verloren. Sie mussten bereits vor der Zerstörung des Gebäudes, während des II. Weltkriegs, entfernt werden, da sie der kühlen Witterung nicht standhielten.

Die Kaulbach Villa, in der gleichnamigen Kaulbachstraße, ist seit 1988 Sitz des historischen Kollegs.

 

Bildquelle: Pixabay-User devaleela

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