Schongauer

Leben

Martin Schongauer wurde um 1450 als Sohn eines Goldschmiedes in Colmar im Elsass geboren. Über sein Leben ist nicht viel bekannt. Vermutlich ging er zunächst in der väterlichen Werkstatt in die Lehre, bevor er diese in anderen Werkstätten fortsetzte. Der erste urkundliche Beleg zu seinem Leben ist seine Immatrikulation an der Universität in Leipzig. Wie es bei Handwerkern und Künstlern seiner Zeit als Bestandteil der Ausbildung üblich war, ging Schongauer auf Wanderschaft. Diese führte ihn unter anderem vermutlich nach Burgund und in die Niederlande. 1470-71 kehrte der Künstler nach Colmar zurück, wo er das Gemälde „Madonna im Rosenhag fertigte. Ab 1489 arbeitete er in Breisach an einem Zyklus von Wandmalereien. 1491 starb er in Breisach vermutlich an der Pest.

Werke

Viele der gemalten Werke von Martin Schongauer sind heute nicht mehr erhalten. Sein heute bekanntestes Tafelbild ist das 1473 entstandene Werk „Madonna im Rosenhag“ in der Dominikanerkirche in Colmar. Es ist da einzige erhaltene Gemälde, welches dem Künstler sicher zuzuordnen ist. Zudem wird ihm und seiner Werkstatt ein Wandgemälde im Münster von Breisach zugeordnet. Es handelt sich hierbei um eine Darstellung des jüngsten Gerichts. Heute sind noch 116 Kupferstiche und 40 Zeichnungen Schongauers bekannt.

Stil

Von seinen Zeitgenossen bekam Martin Schongauer, seiner lieblichen Malerei wegen, den Namen „Hibsch Martin“ bzw. Martin Schoen“. Seine Werke sind beeinflusst von niederländischer und oberrheinischer Kunst. Jedoch verschmelzen diese Einflüsse in seinen Werken zu einem ganz eigenen Stil. Sie zeichnen sich durch eine ausgesprochene Klarheit in der Komposition und einer gleichzeitig ausdrucksvollen Innigkeit der Figuren aus. Zu seiner Zeit genoss er so große Berühmtheit, dass sogar Michelangelo seine „Versuchung des hl. Antonius“ kopierte. Auch Albrecht Dürer reist nach Breisach, um ihn kennenzulernen, trifft jedoch erst nach Schongauers Tod ein. Sein Bruder überlässt Dürer jedoch dessen Zeichnungen.

Der Maler heute

Martin Schongauer war zu Lebzeiten ein erfolgreicher und viel kopierter Künstler, heute ist er hauptsächlich seiner Kupferstiche wegen von großer Bedeutung. Er verfeinert die Technik des Kupferstichs und beeinflusst nachfolgende Generationen von Künstlern, wie beispielsweise auch Albrecht Dürer, nachhaltig. So stammt von ihm die Kreuzschraffur, mit deren Hilfe der Künstler eine besondere plastische Wirkung erzielt. Doch nicht nur seine technischen und künstlerischen Besonderheiten machen seine Bedeutung für die heutige Kunstgeschichte aus. Er war vermutlich der erste Künstler, welcher die Druckgrafik in hoher Auflage vervielfältigte, kommerziell verbreitete. Zudem war er der erst Künstler, der auch Kupferstiche signierte.

Wo liegt die Schongauerstraße in Essen?

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Bildquelle: Pixabay-User Wikilmages

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