Die erste Wohnung – Kosten und Optionen für Azubis
Die erste Wohnung ist für viele Azubis auch der erste Schritt in den neuen Lebensabschnitt. Nicht immer erscheint dieser einfach, da die Mietpreise in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Wer sich allerdings ausreichend Zeit für die Wohnungssuche nimmt und einige Tipps beherzigt, der kann sich den Traum von der ersten Wohnung dennoch verwirklichen.
Wie teuer sind 1-Raum Wohnungen?
Aufgrund des zunächst geringen Einkommens müssen Azubis bei der Wohnungssuche einen genauen Blick auf die Mietpreise werfen, denn längst nicht jede Wohnung ist erschwinglich. Dabei spielt es vor allem eine Rolle, wo nach einer Wohnung gesucht wird. Insbesondere im Westen und Süden Deutschlands liegen die Mietpreise meist deutlich über dem Budget von Auszubildenden. In München kostet der Quadratmeter durchschnittlich 11,18 Euro, wodurch sich die Wohnungssuche als sehr schwierig erweist. In Berlin hingegen liegen die Quadratmeterpreise bei etwas mehr als sechs Euro im Durchschnitt und entsprechen somit in etwa dem bundesweiten Schnitt. Nimmt man diese Preise als Maßstab, so kostet eine 1-Raum Wohnung mit 35 m² je nach Region zwischen 200 und 400 Euro Kaltmiete.
Wohngemeinschaften als sinnvolle Alternative?
Da Mietpreise von bis zu 400 Euro für die meisten Azubis nicht erschwinglich sind, wird häufig nach Alternativen Ausschau gehalten. Im Fokus stehen nicht selten Wohngemeinschaften. Diese bringen zwar einige Vorteile, jedoch sind sie bezüglich der Preise kaum günstiger als herkömmliche 1-Zimmer Wohnungen. Auch wenn nur ein Zimmer bewohnt wird, so werden meist die Quadratmeterpreise des Zimmers sowie zusätzliche Kosten für die Nutzung von Bad und Küche veranschlagt. Andererseits sind bereits bestehende Wohngemeinschaften schon eingerichtet. Somit entfallen Kosten für die Anschaffung von Küchengeräten, Schränken oder Geschirr. Weiterhin trägt das Wohnen in einer WG zum gesellschaftlichen Umgang bei, da man nicht alleine wohnt. Dies kann allerdings auch zum Problem werden, da das gemeinsame Wohnen nicht immer harmonisch verlaufen muss und es wenige Möglichkeiten gibt, bei Bedarf auch einmal ungestört zu sein.
Wie kann die Wohnung eingerichtet werden?
Neben den Mietkosten, die es zu tragen gilt, müssen junge Azubis ihre erste Wohnung natürlich auch einrichten. Da die Haushaltskasse in der Regel eher spärlich gefüllt ist, können auch hier sinnvolle Alternativen gefunden werden, um sich dennoch so einzurichten, dass die Wohnung komfortabel ist. So besteht die Möglichkeit, nach gebrauchten Möbeln Ausschau zu halten, die noch gut in Schuss, jedoch deutlich günstiger als neuwertige Möbel sind. Wer handwerklich begabt ist, der kann einige Möbel auch einfach selbst bauen. Aus alten Weinkisten oder Europaletten lassen sich mit etwas Aufwand kleine Schränke oder gar Tische bauen. Im Internet oder in Zeitung gibt es viele Anzeigen, in denen sich Haushalte von dem einen oder anderen Möbelstück kostenfrei trennen wollen. Auch hierbei kann viel Geld gespart werden.
Finanzierungsmöglichkeiten
Das Gehalt, welches Azubis während der Ausbildung bekommen, reicht in der Regel gerade so aus, um eine kleine Wohnungseinrichtung finanzieren zu können. Viele Auszubildende vergessen, sich nach Möglichkeiten umzusehen, die das Budget erhöhen. Dabei gibt es eine Vielzahl an Optionen, die Haushaltskasse deutlich aufzubessern. Abhängig von der finanziellen Situation der Eltern haben Azubis einen Anspruch darauf, Unterhalt oder Kindergeld von ihnen zu bekommen. Weiterhin sollten Azubis prüfen, ob sie Anspruch auf eine Berufsausbildungsbeihilfe oder Mietzuschuss wie zum Beispiel Wohngeld haben. Zu guter Letzt besteht die Option, sich die eigene Wohnung mithilfe von Bildungskrediten zu sichern. Diese sind allerdings erst ab dem 18. Lebensjahr möglich.
Wer sich frühzeitig dafür entscheidet, die elterlichen vier Wände zu verlassen, der sollte in jedem Fall den Wohnungsmarkt akribisch beobachten und nach günstigen Angebot Ausschau halten. Parallel dazu ist es wichtig, dass Azubis sich mit den Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung auseinandersetzen, da sie andernfalls viel Geld verschenken.