Janssen
Leben
Die Historienmalerei ist eine Gattung der Malerei, die einen gewichtigen Moment der Kulturgeschichte völlig in den Fokus des Gemäldes rückt und diesen oft religiös, mystisch oder sagenhaft ausgestaltet. Anhand zahlreicher historischer Gemäldezyklen verleih auch der deutsche Maler Johann Peter Theodor Janssen seinem Namen eine höhere Bedeutung in der Kunstgeschichte seines Heimatlandes.
Die Familie Janssen hatte sich schon eine Generation zuvor einen Namen in der Kunstszene gemacht. Der angesehene Kunststecher und Mitbegründer des Düsseldorfer Künstlervereins Tamme Weyert. Theodor Janssen vererbte seine künstlerischen Befähigungen an seinen Sohn und förderte Peter schon seit der Kindheit. Janssen genoss somit das Privileg eine Privatschule zu besuchen, die durch den Kleriker und Tiermaler Sigmund Lachenwitz geleitet wurde. Bereits mit 14 Jahren wurde der junge Peter an der Kunstakademie Düsseldorf zugelassen und konnte dort Inspiration in den Arbeiten von Carl Müller, Carl Sohn und Eduard Bendemann finden. Der Durchbruch als unabhängiger Maler gelang ihm mit seinem Ölgemälde „Verleugnung Petri“, welches im Jahre 2011 durch Barbara A. Ramsay und Peter Nelsen restauriert wurde. Bemerkenswert an der weiteren Biografie von Johann Peter Theodor Janssen ist seine Produktivität, die er trotz langer Auslandsreisen sein Leben lang aufrechterhielt.
Auch nach zahlreichen Aufenthalten in Holland, Belgien, England, Nordfrankreich, Österreich und Oberitalien blieb Peter Janssen stets seiner Heimat treu und förderte deren kulturelles Gedächtnis durch vielfältige Gemäldezyklen. Großen Ruhm empfing der Historienmaler besonders für seine Werksammlung an wegbereitenden Schlachten auf deutschem Boden. 1893 entstand sein Gemälde des Mönchs Walter Dodde und den Bergischen Bauern in der Schlacht bei Worringen. Infolge dieser Arbeit wurde ihm die Goldmedaille der Großen Berliner Kunstausstellung verliehen sowie der Titel des Direktors der Königlichen Düsseldorfer Kunstakademie angeboten. Dieses Gemälde stellt den Zenit seiner geschichtlich inspirierten Malerei dar, in deren Stil er zuvor zahlreiche Wandbilder für die Städte Marburg, Erfurt, Dresden oder München angefertigt hatte.
Stil & Werke
Die Werke Janssens zeichnen sich stark durch den klassischen Stil der Historienmalerei aus. Seine Heldenfiguren im Mittelpunkt des Bildes verkörpern die klassische Überhöhung der beschriebenen Szene. Nichtsdestotrotz tragen die Gemälde eine hohe Realitätstreue, indem sie versuchen die Dramatik einer kulturtragenden Schlacht in den Bildinhalt hineinprojizieren. Bei der Ausarbeitung der Details ist jedoch eine künstlerische Nähe zum Realismus wahrnehmbar, welche vor allem in seiner Interpretation der Schlacht von Hohenfriedberg zum Ausdruck kommt.
Heute
Heute kann dieses Werk im Deutschen Historischen Museum in Berlin betrachtet werden, wo es eigenständig für die heutige Bedeutung des Malers spricht. Der Jan Wellem-Saal des Düsseldorfer Rathauses präsentiert darüber hinaus das Gemälde der Schlacht bei Worringen als das Symbol der Stadtgründung des Jahres 1288.
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