Thoma

Leben

Der Maler und Graphiker Hans Thoma wurde am 2. Oktober 1839 im Schwarzwald geboren, in Bernau, was heute im Landkreis Waldshut liegt. Aus einfachen Verhältnissen stammend begann er einige Lehren, die er wieder abbrach. Schließlich wurde er 1859 an der Kunstschule in Karlsruhe angenommen und studierte dort Malerei. Nach dem Studium lebte Thoma in Basel, Düsseldorf und Paris und ging im Jahr 1870 nach München. Diese Stadt war damals das kulturelle Zentrum Deutschlands. 1877 heiratete er dort Cella Berteneder, die ebenfalls Malerin war.

1878 zogen beide nach Frankfurt am Main, wo sie im Kreis seiner Familie mit seiner Schwester und der Nichte und im Umkreis vieler Künstler im Haus eines Malerfreundes wohnten. Hans Thoma lebte von zahlreichen Aufträgen, die ihm teilweise von Freunden vermittelt wurden. Später zogen sie um in die Wolfsgangstraße, wo noch heute eine diesbezügliche Inschrift zu sehen ist. 1899 erhielt Thoma ein Professur an der Kunstschule in Karlsruhe und wurde zum Direktor der Kunsthalle ernannt. Zu diesem Zeitpunkt gehörte er bereits zu den angesehensten Malern Deutschlands, was bis etwa 1910 so blieb. Er verstarb am 7. November 1924 in Karlsruhe.

Werke

Zu den typischen Motiven Hans Thomas zählen Landschaften, wobei er besonders den Schwarzwald und den Taunus als Vorgabe wählte. Aber auch Portraits von seinen Freunden sowie Selbstportraits (wie „Selbstbildnis vor einem Birkenwald“ von 1899) gehören zu seinem Werk. Seine „Thoma Kapelle“ schmückte er mit Darstellungen aus dem Leben Christi aus, so wie er überhaupt gerne Arbeiten mit christlichen oder allegorischen Inhalten gestaltete. Als seine Hauptwerke könnte man „Der Bienenfreund“, „Schwarzwaldlandschaft“,„Portrait von Mutter und Schwester“ und eine Folge von 12 Monats-, 8 Planeten- und 10 Christusbildern bezeichnen, die in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen sind.

Stil

Der Stil von Thoma war ein realistischer, manchmal sogar ein naturalistischer, wobei er in seiner Jugend stark von Böcklin beeinflusst war. Später wurde das Werk Thomas‘ von den Nationalsozialisten als die Darstellung nationaler Identität stilisiert.

Heute

Die Hauptwerke von Hans Thoma hängen heute in großen deutschen Museen. Nach ihm wurde ein Preis benannt, der als Staatspreis von Baden-Württemberg an Bildende Künstler vergeben wird. Mehrere Schulen tragen außerdem den Namen des Malers. In Bernau im Schwarzwald wurde 1949 das Hans-Thoma-Kunstmuseum gegründet, das den vollständigsten Einblick in Leben und Werk des Künstlers gibt.

Bildquelle: Pixabay-User hschmider

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