Heinrich Aldegrever

Leben

Heinrich Aldegrever wurde 1502 in Paderborn/Nordrhein-Westfalen, als Sohn des Holzschumachers Hermann Trippenmeker und dessen Frau Katharina, geboren. Sein eigentlicher Name in der niederdeutschen Sprache war Hinrik Trippenmeker. Nach seiner Jugend und den folgenden Wanderjahren, die ihn vermutlich in die Niederlande geführt haben, kehrte Aldegrever nach Soest, wo er Mitglied der dortigen Malergilde wurde. Er wendete sich von der Malerei ab und hin zum Kupferstich. Wahrscheinlich wurde dies bedingt durch den berühmten Nürnberger Kupferstecher Albrecht Dürer, der ihm als Vorbild diente. Ob Aldegrever Albrecht Dürer jemals getroffen hat, ist ungeklärt. Als Bürger der Stadt Soest, wurde er von dessen Herzog Wilhelm von Kleve sehr geschätzt. Dies fand Ausdruck in dem Auftrag des Herzogen, Siegel und Ring für diesen zu fertigen. Gestorben ist Heinrich Aldegrever vermutlich zwischen 1555 und 1561 in Soest. Seine letzten Werke waren zwei Selbstportraits.

Werke

Heinrich Aldegrever arbeitete hauptsächlich als Kupferstecher. Er war allerdings auch Maler, Goldschmied und Glasmaler. Dies kann aus einigen Schriften entnommen werden. Aldegrever selbst sah sich als Maler, obwohl im nur zwei Werke dieses Schaffens zugeschrieben werden können. Zu ihnen gehört der Marienalter in der St. Maria zur Wiese-Kirche in Soest. Die Seitenflügel dieses Altares, mit verwendeten Formen der Renaissance, wurden von Aldegrever gemalt. Motive seiner Kupferstiche fand Aldegrever in der antiken Mythologie und der christlichen Religion. Zu seinen Kupferstich-Werken gehören zwei gefertigte Selbstporträts, die er in den Jahren 1530 – 1537 gefertigt hat. Die Porträts von Jan van der Leyden und Bernd Knipperdolling, beides Andführer der Münsterander Wiedertäufer, sind als seine bekanntesten Werke zu vermerken. Insgesamt schuf Aldegrever ca. 290 Kupferstiche, in der Zeit von 1527-55.

Stil

In seinen Werken verwendete Aldegrever Formen und Typen der Renaissance, des Humanismus und der Reformation und spiegelte so die Situation seiner Zeit wieder. Seine Kupferstiche weisen eine hohe Qualität auf mit einem großen Detailreichtum der dargestellten Szenen. So arbeitete Aldegrever die Körper seiner abgebildeten Personen sehr muskulös heraus und erzeugte eine sehr genaue Individualität der Personen in seinen Porträts

Heute

Heinrich Aldegrever wird als einer der begabtesten und bekanntesten Künstler Westfalens angesehen und gehörte zur bedeutenden Gruppe der „Kleinmeister“. Seine Werke befinden sich zu einem Großteil in seiner Heimatstadt Soest, u.a. in der dort vorhandenen Burghof-Ausstelllung über die Soester Stadtgeschichte. Weitere Werke sind in großen Sammlungen in Warschau, London und Wien zu finden. Aldegrevers Werke sind unter Sammlern sehr geschätzt und werden oftmals hoch gehandelt.

Bildquelle: Pixabay-User dimitrisvetsikas1969

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.