Ladenspelder

Johann Ladenspelder (1512-1561), auch Johann von Essen, Jan van Essen, Joannes Ladenspelder Essendiensis oder Hans Ladenspelder van Essen war ein deutscher Kupferstecher und Kunstmaler der Renaissance. Viele Namen und mindestens vier unterschiedliche Monogramme (u. a. IHVE, LVE, HLVE) werden ihm zugeordnet.

Leben

Seine genauen Lebensdaten sind nur vage zu rekonstruieren. Sein Geburtsjahr ist daher nur Vermutung und sein Sterbejahr wird einmal mit 1560 ein anderes Mal mit 1561 angegeben. Seine Geburtsstadt Essen ist bekannt. Das Selbstbildnis des Johann Ladenspelder von 1540 zeigt ihn im Alter von 28 Jahren. Demnach wurde er 1512 in Essen geboren. Sein Leben und Wirken vollzog sich dann jedoch in Köln. Das ergaben die Schreins- und Grundbücher der Stadt. Zumindest muss er einige seiner Werke gut verkauft haben, denn er besaß bis zu seinem Tod 1561 ein Haus in der Wahlgassenecke beim Heumarkt in der heutigen Kölner Altstadt. Dort lebte er bis zuletzt mit seiner Ehefrau Margret Hoffens. Ob beide Kinder hatten ist jedoch nicht bekannt.

Werke

Die Thematik seiner über 70 Werke ist dem religiösen, mythologischen und allegorischen Bereich zuzuordnen. Sie zeigen ornamentale Darstellungen bis hin zur christlichen Ikonografie.

Zu erwähnen sind die alten, italienischen „Tarock-Karten des Mantegna“, welche Johann Ladenspelder in 50 Kupferstichen kopiert hatte. Das Spiel wurde angeblich von Andrea Mantegna für Papst Pius II. angefertigt, als er zwischen 1459/1460 beim Fürstentag in Mantua verweilte. (1988 entstand dann die Kölner Fassung „TAROCCHI Menschenwelt und Kosmos – Ladenspelder, Dürer und die Tarock-Karten des Mantegna“ mit Einleitung und Spieleanleitung von Uwe Westfehling.)

Ladenspelder kopierte neun Arbeiten seines Vorbildes Albrecht Dürer (1471–1528). So z. B. „Das Meerwunder“, „Das kleine Pferd“ oder „Adam und Eva“.

Im Minneapolis Institut of Arts ist u. a. sein Kupferstich „Adam“ ausgestellt. In den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden „Judith mit dem Haupte des Holofernes“ und in der National Gallery of Art in Washington, D.C. sein Kupferstich vom „Heiligen Johannes“. Dies ist eine Arbeit seines vierteiligen Kupferstichs „Die vier Evangelisten“ von 1549.

Stil

Nur wenige seiner Kupferstiche sind erhalten. Gemälde sind nicht mehr bekannt. Seine noch erhaltenen Arbeiten zeigen jedoch eine zarte und präzise Hand und klare, fein gezeichnete Linien. Einflüsse, außer von Albrecht Dürer, lassen sich auf den italienischen Kupferstecher Marcantonio Raimondi und niederländische Künstler seiner Zeit (z. B. Cornelis Massys) zurückführen.

Der Maler heute

Er selbst ist heute leider nahezu vergessen. Bekannter sind allerdings noch seine Kupferstiche, die in den letzten Jahren bei verschiedenen Auktionshäusern versteigert wurden.

 

Bildquelle: Pixabay-User 377053

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