von Defregger

Leben

Der in Stronach in Tirol geborene Franz Defregger lebte in der Zeit 30.04.1835 bis 02.01.1921. Es wurde ihm nicht an der Wiege gesungen, einmal ein bekannter Maler zu werden. Als Tiroler Bergbauernsohn scheint ihm ein einfaches und entbehrungsreiches Leben vorbestimmt zu sein. Doch sein großes Talent zeigt sich schon in frühester Jugend. Aus Teig formte und modellierte er, aus Rüben und Kartoffeln schnitzte er Figuren. Nachdem Tod seines Vaters verkaufte er sein Erbe und lässt Haus und Hof hinter sich und geht nach Innsbruck. Bei einem Professor und Bildhauer an der Gewerbeschule in Innsbruck nimmt er Unterricht. Danach führt ihn sein Weg nach München, wo er nach bestandener Aufnahmeprüfung 1861 seine Ausbildung an der Kunstakademie beim Münchener Historienmaler Piloty fortsetzt­.

Bereits 1863 geht er nach Paris. Die Impressionisten machen mit neuen Maltechniken von sich reden. Während seines Aufenthaltes in Paris 1863 bis 1865 nahm er Einflüsse und Ideen auf, indem er Kunstausstellungen, Museen und Ateliers besuchte und alle Möglichkeiten für ein intensives Selbststudium nutzte. In Abendkursen erlernt er dort das Aktzeichnen. Zielstrebig folgte er seiner Bestimmung, ein Maler zu werden. Er ging seinen eigenen Weg und wurde im Laufe seines Lebens zum Kunstprofessor und sogar in den Adelsstand erhoben, als er den Verdienstorden der Bayerischen Krone erhielt.

Werke

Zu den Werken Defreggers gehören folgende Bilder:

  • „Almlandschaft ­des Ederplan“ aus dem Jahre 1882
  • „Bäuerin am Spinnrocken“ aus dem Jahre 1873
  • „Brautwerbung“ (1879)
  • „Apfeldiebe“ (um 1880)
  • „Wilderer in der Sennhütte“ (1876)
  • „Treffen zum Aufstand“ (um 1900)
  • „Großvaters Tanzunterricht“ (um 1870)
  • „Hochzeitslader“ (1894)

Stil

Defregger malte im Stil der Genre- und Historienmalerei. Die naturgetreue, detaillierte Abbildung von alltäglichen Szenen der Menschen seiner Zeit nimmt im Schaffen von Franz von Defregger einen zentralen Platz ein. Er porträtierte wettergegerbte Typen, Bauern und Knechte in ­ihrem Lebensumfeld, das er selbst gut kannte und nie vergessen hatte. Die Landschaftsmalerei, die in seine Werke einflößt, stillte die Sehnsucht der Menschen, die vom Land in die Städte gewandert waren, um dort im Zeitalter der Industrialisierung zu überleben und die sich nach der scheinbar heilen Welt eines geborgenen Landlebens sehnten.

Der Maler heute

Alltag und Brauchtum seiner Zeit werden in seinen Bildern greifbar. Das Heu im Stadl scheint noch zu duften. In den Porträtmalereien macht er kleinste Regungen sichtbar. Sie wirken lebensecht und berühren den Betrachter. Heute hat er einen festen Platz in der Kunstgeschichte, als Genre- und Historienmaler.

 

Bildquelle: Pixabay-User jpeter2

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