Tipps und Tools für den digitalen Unterricht
Das Jahr 2020 hat die Digitalisierung weit nach vorne gebracht. Es war der Zwang jetzt handeln zu müssen, der auch in den Schulen einiges bewirkt hat. In den kommenden Wochen und Monaten wird es darauf ankommen, dass die Bildung unserer Kinder auch außerhalb des Klassenzimmers funktionieren muss. Es gibt die entsprechenden Tools, die meistens sogar kostenlos sind, um einen digitalen Unterricht durchführen zu können. Ich habe 2006 mein Abitur gemacht und habe in der Zeit nur eine einzige Hausarbeit mit dem Computer angefertigt. Alle anderen Arbeiten haben ansonsten klassisch in einem Schulheft gestanden. Ich möchte darauf hinweisen, dass einige Tools wahrscheinlich nicht komplett konform mit dem deutschen Datenschutz sein könnten. Jedoch bestätigt die Existenz dieser Produkte, dass die Tools bereits auf dem Markt auf die Anwender aus den Schulen warten.
Ich werde den Blog-Beitrag in drei Kategorien unterteilen, denn die Tools unterscheiden sich zum Teil, denn die Anwender im Bildungswesen sind hier die Schulen, die Lehrer und die Schüler.
Inhaltsverzeichnis
Tools für digitale Schulen
WLAN bildet die Basis
Ohne WLAN kann die Digitalisierung von Schulen nicht funktionieren. Ich kann mir kaum vorstellen, wie sich die Schüler*innen mit freiem Zugang auf das WLAN noch auf den Schulstoff konzentrieren können, aber genau hier setzen meine Gedanken ein. Ein moderner Lehrer sollte das WLAN in seinen Unterricht einbeziehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass die Schüler*innen das Smartphone nützlich im Unterricht benutzen.
Interaktive Displays für das Klassenzimmer
Erst wollte ich ein Smartboard für Schulen empfehlen, aber hier sind einige Anbieter schon viel weiter. Die interaktiven Displays von Promethean ersetzen nicht nur die klassische Tafel, sondern sind mit diversen Apps ausgestattet, die den Einsatz von allen Medien ermöglichen. Lehrer*innen können digitale Tafelbilder erstellen und diese den Schüler*innen direkt zur Verfügung stellen. Gleichzeitig kann an einer digitalen Tafel wesentlich besser zusammengearbeitet werden. Die Unterrichtssoftware aus dem Hause bietet auch eigene Lernspiele, wie interaktive Kreuzworträtsel. Bei uns haben Lehrer auf die linke Tafel eine Frage gestellt und es war schon ein krasses Erlebnis, wenn die Antwort dann hinter der rechten Tafel aufgeklappt worden ist. Heute sind dynamische Unterrichtsstunden im Internet möglich und dies ist die Zukunft.
Kostenloser Laptop für Schüler*innen
Google hat seit Jahren eine beeindruckende Landingpage für Schulen geschaltet, die den Einsatz von Chromebooks in Schulen präsentiert. Wenn alle Schüler*innen einen kostenlosen und von der jeweiligen Schule konfigurierten Laptop bekäme, dann hätte dies viele Vorteile. Gruppenarbeiten, Kommunikation, Unterrichtsausfälle, Umgang mit neuen Medien und viele weitere positive Effekte fallen mir da sofort ein. Mit der G Suite for Education bietet Google alle wichtigen Programme für Schulen, Lehrer*innen und Schüler*innen an. Es gibt mit Google Drive die Möglichkeiten der Texterstellung und der Erstellung von Präsentationen. Kostenlose Video-Telefonie mit Meet, einen Kalender für alle Termine innerhalb der Schule und sogar mit Classroom eine Software für den digitalen Klassenraum. Hausaufgabenverwaltung, Benotung und die gesamte Klassen-Kommunikation kann mit dem Tool verwaltet werden.
Ideen für Lehrer*innen
Online-Quiz erstellen
Ein Online-Quiz zur Überprüfung der Unterrichtsinhalte kann zum Beispiel kostenlos mit Kahoot erstellt und durchgeführt werden. Der Lehrer erstellt das Quiz, teilt seinen Schüler*innen den Pin für den Zugang mit und schon startet selbstständig ein Quiz, welches am Ende auch einen Gewinner auslosen wird. Es können sogar kleine Videos vor einer Frage abgespielt werden, um nicht nur digitalen, sondern beinahe automatisierten Unterricht stattfinden zu lassen.
Social Media-Wall erstellen
Um einen aktuellen Überblick über die Nachrichten zu bekommen, können Lehrer*innen eine kostenlose Social Media-Wall erstellen. So können Tweets zu einem bestimmten Hashtag an die digitale Tafel projiziert werden. Mit einem eigenen Hashtag für die jeweilige Unterrichtseinheit könnten Schüler*innen auch Quellen zu einem Thema recherchieren und so mit der Klasse teilen. Natürlich würden alle einen kostenlosen Twitter-Account benötigen. In der Erwachsenenbildung, wie zum Beispiel in meinen Seminaren zum Online-Marketing-Manager, nutze ich das seit Jahren. Den Umgang mit Nachrichten lässt sich am besten mit Twitter unterrichten, aber natürlich dürfen Sie als Lehrer den Account wahrscheinlich nicht bei einem Schüler voraussetzen.
Digitale Hilfsmittel für Schüler*innen
Im Unterricht ist die Nutzung von Laptops und Smartphones natürlich mit dem Lehrer oder der Schule abzusprechen. Wenn ich heute die Schulbank drücken würde, dann würde ich auf meiner Notizen-App meine Mitschriften auf dem Smartphone machen. Diese Mitschriften wären dann für die Hausaufgaben mit meinem Laptop synchronisiert. Mit Google Docs würde ich Aufsätze schreiben und Gruppenarbeiten verwalten. Mit Google Präsentationen würde ich meine Referate vorbereiten, mir diese auf dem Schulweg nochmal auf dem Smartphone anschauen und dann erfolgreich auf einem interaktiven Display im Klassenzimmer präsentieren. Die Synchronisation zwischen Smartphone, PC und Laptop ist ein wichtiger Meilenstein in der Verwaltung seines Alltags, aber auch später im Familienleben und im beruflichen Leben.
Kommunikation im Bildungswesen
Wenn jeder Lehrer und jeder Schüler eine einheitliche E-Mail-Adresse von der jeweiligen Schule bekäme, dann wäre die Kommunikation gesichert. Einfach vorname.nachname@schulname.de und jeder wüsste, wie er seine Klassenkameraden auf den schulischen Informationskanälen finden würde. Viele Schulen setzen gerade auf Microsoft Teams, um die Verwaltung von Klassen und Kursen zu gewährleisten. Wir haben in der Redaktion seit Anfang des Jahres dieses Tool im Einsatz und es hat uns dieses Jahr enorm geholfen, als viele Mitarbeiter*innen im Homeoffice waren, die Gespräche online stattfanden und die Zusammenarbeit etwas eingeschränkt war und auch noch ist.
Digitaler Unterricht ist erstrebenswert
Der digitale Unterricht sollte das Ziel in Deutschland sein. Nur so erlernen die Schüler*innen den Umgang mit den „neuen Medien“ und sind bestens für das moderne Arbeitsleben vorbereitet. Gleichzeitig fördert es die notwendige Kreativität unserer Zeit und vielleicht unterstützt der digitale Unterricht uns auch bei der Bekämpfung der Online-Gefahren, wie Mobbing oder die Benachteiligung sozialschwacher Menschen. Mit dem DigitalPakt Schule haben Schulen die Möglichkeit eine Förderung für interaktive Displays, WLAN und weitere Hilfsmittel im Rahmen der Digitalisierung zu bekommen.
Wie digital ist dein Unterricht bereits? Möchtest du mehr Inhalte aus dem Internet im Unterricht nutzen? Schreib uns deine Erfahrungen gerne in die Kommentare.