Werte-Kultur im Arbeitsleben

Seit einigen Monaten arbeite ich mit einem Unternehmensberater zusammen, der den Begriff der Business-Diplomatie erfunden hat. Im Rahmen der Business-Diplomatie beschäftigt sich Wulf-Hinnerk Vauk mit Werten. Der Begriff der „Werte“ ist aktuell in den verschiedensten Themen fest verankert und dies zeigt deutlich auf, dass sich Herr Vauk mit einem sehr bedeutsamen Thema beschäftigt.

Egal ob es aktuell über das Abschneiden der Deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland geht, der Asylstreit zwischen der CDU und CSU oder das Verhalten des Kapitäns der Lifeline, die Diskussionen über dieses Thema sind eng mit einer Werte-Diskussion verknüpft. Es geht darum, dass wir uns über das gemeinschaftliche Zusammenleben mehr Gedanken machen sollten.

Werte in der Nationalmannschaft

Vor der WM kam es zu einem Skandal, da die Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan sich für den Wahlkampf des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan haben einspannen lassen. Der Text „Für meinen Präsidenten“ und das Schweigen von Mesut Özil beherrschten wochenlang die Medien, die sich im Rahmen der Sommerpause auf derartige Themen sehr freuen und diese dankbar verarbeiten. Hier ging es um die Werte, die eine Nationalmannschaft für ein Land verkörpert. Jedoch ist diese Wahrnehmung eine, die jeder Fan für sich aufbaut und seine Werte auf den jeweiligen Nationalspieler projiziert. In den Köpfen der meisten deutschen Fans spielt die Nationalmannschaft für jeden Deutschen, singt selbstverständlich die Nationalhymne mit und ist im Fall eines Sieges „unsere Mannschaft“, aber eben bei einer Niederlage „nicht unsere Mannschaft“. Schießt Mesut Özil ein Tor für Deutschland, dann ist er „unser Junge“, aber spielt er schlecht, dann ist er „der Türke“. Diese Ambivalenz im Umgang mit Nationalspielern wäre ein Thema für eine Werte-Diskussion, um das Bild der Nationalmannschaft in das richtige Licht zu rücken.

Wertegemeinschaften zerbrechen im Asylstreit

Eine Koalition oder ein Bündnis sollte doch eine Wertegemeinschaft darstellen, doch aktuell treten Machtkämpfe in den Vordergrund, während gemeinsame Ziele einer Koalition auf der Strecke bleiben. Wenn Horst Seehofer mit der Presse, seinen Wählern und der Öffentlichkeit ein Katz-und-Maus-Spiel rund um den Rücktritt als Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat spielt, dann ist dieses Hin-und-Her in den Augen vieler schädlich für das Amt, die Regierung und Deutschland. Wenn Horst Seehofer sagt, dass er gewisse Entscheidungen nicht tragen kann und seinen Rücktritt ankündigt, dann lässt dies auf Werte schließen, welche sich dieser Mann auferlegt hat. Dann ist ein Rücktritt konsequent und im Rahmen unserer Werte-Diskussion nachvollziehbar, doch im Rahmen der Business-Diplomatie ist seine Entscheidung des Nicht-Rücktritts ein spannender Fall für die Analyse von drei immer wichtiger werdenden Charakteristika bei der Betrachtung von Werten:

  • Verfall der Werte
  • Verschiebung der Werte
  • Veränderung der Werte

Die letzte Entscheidung von Horst Seehofer sollte umfangreich durchleuchtet werden, denn Politiker leben Werte, egal ob für Außenstehende positiv oder negativ, vor den Augen der Öffentlichkeit vor. Egal ob es um Machtkämpfe, Standpunkte, Haltungen oder aneckende Meinungen geht, jede Tat und Handlung eines Menschen ist durch einen Wert gekennzeichnet aus dessen Instinkt er am Ende handelt.

Werte können vor dem Gericht landen

Im Bereich der Menschlichkeit sind Werte ein wichtiges Gut für Diskussionen, Manifeste, Gesetze, Regeln, Vorschriften und Handlungen. Wenn wir uns mit einer außergewöhnlichen Situation ausgesetzt sehen, dann müssen wir Entscheidungen im Rahmen unserer Werte treffen und je nachdem wie wir damit verankert sind, stehen wir bis zum Ende für unsere Werte-Vorstellungen ein und rücken nicht davon ab. Auch hier liegt ein interessanter Fall vor, der weiter beobachtet werden sollte. Auch in diesem Fall gibt es weit entfernte Meinungen, denn die Werte-Grenzen haben sich anscheinend wirklich extrem verschoben und die Gründe darin liegen auch im Social Media, die den Aufschwung von Populisten in den letzten Jahren an die Öffentlichkeit getragen haben. Ich glaube nicht, dass sich die Denkweisen durch das Internet groß verändert haben, aber es ist heute wesentlich einfacher seine Theorien mit der Öffentlichkeit zu teilen und so Gleichgesinnte zu finden oder eben Menschen zu manipulieren.

Werte-Kodex für das Internet

Herr Vauk bietet ein spannendes Seminar für Unternehmer und Interessenten an, in dem es um den Versuch geht, dass ein Werte-Kodex für das Social Media erstellt werden soll. Hierbei geht es darum, dass in einer Gruppe die wichtigen Themen im Umgang mit Menschen im Internet herausgearbeitet werden. Mehr zu diesem Seminar gibt es hier zu lesen und ich habe den Ablaufplan und die Seminar-Inhalte bereits gründlich studiert und freue mich als Teilnehmer an dem Seminar bald teilnehmen zu dürfen. Die Verhaltensregeln in den Geschäftsbedingungen von bekannten sozialen Netzwerken werden oft nicht eingehalten oder ignoriert. Dies bedeutet, dass den Trollen im Internet der Weg frei für Verschwörungstheorien, Rassismus und Beleidigungen gemacht wird.

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