Auf den Spuren der Steuern
Steuern dienen der Aufrechterhaltung des Gemeinwesens. Abgaben für den Bund, die Länder und die Kommunen dienen als Grundlage für Stadtbibliotheken, öffentliche Schwimmbäder, Toiletten, Straßenbeleuchtung und vieles mehr. Ohne Steuereinnahmen wäre der Staat völlig handlungsunfähig. Doch woher kommt das Steuersystem eigentlich und wo tauchen Steuern überall auf?
Wissenswertes aus der Geschichte der Steuern
Schon im alten Ägypten zur Zeit der Pharaonen wurden Steuern eingefordert. Je nachdem, wie hoch der Nil besonders am Delta das Hochwasser auf die Felder verteilte, wurden Steuern fällig. Durch verschiedene Messpegel, die auch heute noch hier bei uns den Wasserstand von Flüssen markieren, wurde die Abgabe fällig. Bei einem Wasserstand des Nils von 16 Ellen, eine ägyptische Elle ist 52,5 cm lang, wurde ein hoher Ernteertrag erwartet und die Steuer war dann besonders hoch. Zur Bezahlung der Steuern wurden volle Getreidesäcke von den Inspektoren verlangt. Weil mit der Überflutung der Äcker keine Markierungen mehr sichtbar waren, wurde die Größe der Felder jährlich nachgemessen.
Der Ausspruch: Pecunia non olet (Geld stinkt nicht) wird dem römischen Kaiser Vespasian zugeschrieben. Da seinem Sohn die Entscheidung seines Vaters nicht gefiel, soll der Vater ihm eine Münze vor das Gesicht gehalten und den Ausspruch getätigt haben. Der Kaiser hatte nämlich eine Steuer für öffentliche Bedürfnisanstalten eingeführt.
Friedrich der Erste führte in seiner Amtszeit nicht nur eine Perückensteuer ein, sondern auch eine Jungfernsteuer. Der Steuerstempel für die Perücke wurde zwecks möglicher Kontrolle auf der Innenseite angebracht. Mit der Einführung der Jungfernsteuer, mit der Frauen zwischen 20 und vierzig Jahren belegt wurden, wollte er zu einer Heirat drängen mit möglichst vielen Kindern.
Im 18. Jahrhundert im Kurfürstentum Hannover wurde eine Spatzensteuer eingeführt, um die Zahl der Sperlinge zu reduzieren, die sich gütlich über das Saatgut her machten. Wer eine bestimmte Anzahl toter Vögel ablieferte, war von der Steuer befreit.
Im Jahr 2011 prozessierte eine Frau in Rumänien für die Anerkennung des Berufes Hexe und bekam das Recht zugesprochen, sich Hexe nennen zu dürfen. Seitdem gibt es in Rumänien eine Hexensteuer. Im Jahr 2012 hat die griechische Regierung den Leichenwagen das Privileg als Nutzfahrzeug entzogen. Seither firmiert er als Luxusfahrzeug mit einem sechsfach höheren Steuersatz als vor der Umwidmung.
Bei jedem großen Sportereignis in den Vereinigten Staaten von Amerika kommt zum Abschluss der Turniere, ob Golf- oder Tennisturnier eine Dame oder ein Herr in die Umkleidekabine des Siegers und kassiert die Steuern auf das Preisgeld sofort.
Wer in der Stadt Fürth einen Kaugummiautomaten an der Hauswand befestigt, der mehr als 20cm in die Straße hineinragt, wird mit einer Luftsteuer bis zu 1000 Euro belegt. Prostituierte zahlen in Köln Sexsteuer in Höhe von 150€ im Monat. Die Stadt Essen hat vergeblich versucht, eine Vergnügungssteuer für Solarien einzuführen in Höhe von 20 Euro pro Sonnenbank pro Monat.
Heutzutage: Steuerberatung
Wenn man sich die geschichtlichen Auswirkungen der Steuern anschaut, kann man sich die Komplexität der Steuerwirtschaft vorstellen. Besonders in Deutschland gibt es so viele steuerliche Gesetzte für Privatleute und Unternehmen, dass kaum jemand einen kompletten Überblick hat. Deswegen beanspruchen viele Menschen die Beratung eines Experten.
Als Mandant eines Steuerberaters oder einer Steuerberaterin ist es wichtig, ehrlich zu sein. Man sollte weder Einnahmen noch Ausgaben verschleiern und sich auf unzählige Fragen einstellen. Man kann nicht alles wissen, aber die Fachfrauen und Fachleute, also die Anbieter der Steuerberatung, schon. Am besten informiert man sich telefonisch oder per E-Mail nach einem Termin und stellt die entsprechende Anfrage. Unangemeldete Besuche sind in der Regel unerwünscht. Nach dem Anfragen sollten alle für die Steuerermittlung notwendigen Formulare zum Beratungstermin mitgebracht werden, damit der Steuerberater sich die Unterlagen direkt ansehen kann. Dazu gehört der Steuerbescheid des letzten Jahres genauso wie die Jahresmitteilungen des Arbeitgebers, Rechnungen über Aufwendungen, Versicherungsbelege usw., das erfährt man allerdings meist auch bei der Terminvereinbarung.
Die Aufgabe der Steuerberatung ist die wahre Ermittlung der Steuerlast anhand der vorhandenen Gesetzgebung, die sich ständig ändert. Dadurch soll auch die Steuerbelastung erfolgreich optimiert werden. Ferner hat die Steuerberatung die Aufgabe, die Abgabefristen für die Steuererklärungen zu beachten und den Schriftverkehr mit dem Finanzamt zu regeln. Dafür ist es wichtig, die Schreiben des Finanzamtes unverzüglich dem Steuerbüro weiterzuleiten. Das Steuerbüro kann auch, falls notwendig, eine Steuerstundung beantragen oder um Fristverlängerung für die Abgabe der Steuererklärung bitten. Für Personen, die nichts mehr etwas mit dem Finanzamt zu tun haben möchten, ist ein Steuerberater oder eine Steuerberaterin der Königsweg.
Wie findet man einen guten Steuerberater/in?
Die meisten Steuerbüros haben mittlerweile ihren eigenen Internetauftritt, mit dem sie um die Gunst ihrer Mandanten werben. Empfehlenswert, da sie ja doch einmal persönlich besucht werden müssen, sind ortsnahe Steuerbüros. Die Mundpropaganda spielt bei der Wahl eines Steuerberaters auch eine große Rolle. Wer jemanden kennt, der schon mit einem Steuerbüro zusammenarbeitet, mit dem er sehr zufrieden ist, hat einen sehr großen Einfluss auf die eigene Wahl. Es kann aber auch vorkommen, dass ein Steuerbüro aufgrund großen Arbeitsaufkommens keine Mandanten mehr annimmt. Die Rechnungen für die Steuerberatung und den damit verbundenen Aufwand sind gesetzlich geregelt. Wenn dann noch die Chemie zwischen dem Steuerberater/in und dem Mandanten stimmt, steht einem Besuch nach vorheriger Anmeldung nichts mehr im Wege. Schon im nächsten Jahr wird die Zeit für die Erstellung der Steuererklärung erheblich abnehmen, da sich alle Stammdaten und unveränderliche Angaben im Speichersystem der Steuerberatung befinden.