Ablenkungsfreies Schreiben bringt dich deinem Ziel näher

Das Schreiben ohne Ablenkung ist ein wichtiges Thema für Autorinnen und Autoren. Ich schreibe seit mehr als 25 Jahren für mein Leben gern und habe viele Gadgets, Tools und Techniken ausprobiert und wende diese bis heute an. In diesem Artikel stelle ich dir meine Schreibwerkzeuge vor.

Schreiben ist mehr als ein Hobby für mich

Ich schreibe seit der Grundschule meine eigenen Geschichten und bringe meine Gedanken gerne zu Papier. Mein erstes Schreibgerät war tatsächlich die alte Schreibmaschine meines Vaters, die bei uns im Partykeller stand, den wir damals zu unserer Zentrale machten. Später schrieb ich erste Geschichten auf dem Commodore C64 bis ich dann einen Lerncomputer von VTech bekam. Ich stehe in keiner Beziehung zu dem Unternehmen, doch dieser Lerncomputer prägte mich sehr. Meine ersten Detektiv-Geschichten entstanden und sogar ein kleines Programm für kleine Programmierungen war dort enthalten. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich danach meinen ersten eigenen Laptop bekam. Diesen hatte ich viele Jahre vor meinem richtigen Desktop-Computer, den ich mir erst nach dem Abitur kaufte. Das Schreiben ging auch auf dem Laptop und ansonsten schaute ich mir darauf Filme an, denn meine Leidenschaft für Videospiele lebte ich ausschließlich an der Playstation aus.

Schreiben als Beruf

Mit der Zeit wurde mein Drang komplexere Texte zu schreiben immer größer. Heute schreibe ich hauptberuflich Texte für Auftraggeber:innen, habe dieses Jahr mein erstes Buch in Form eines Sachbuchs veröffentlicht, nehme an der „Schule des Schreibens“ teil und betreibe einige Blog-Projekte im Internet. Über all diesen Texten, Geschichten und Auftragsarbeiten liegt aber der eine große Wunsch von einem eigenen Roman. Trotz der Veröffentlichung meines Sachbuchs im Eigenverlag, meinen Publikationen auf verschiedenen Portalen im Internet und die zahlreichen Veröffentlichungen als freier Journalist für die Zeitung, das große Projekt „Eigener Roman“ schwebt wie ein Damoklesschwert seit vielen Jahren über mir. Das professionelle und konstruktive Feedback der Lektorinnen von der „Schule des Schreibens“ hat mir gezeigt, dass es mir nicht an Ideen mangelt, sondern an der Zeit für den Feinschliff.

Der Traum von dem eigenen Roman

Mittlerweile bin ich allerdings Selbstständig, arbeite aus dem Homeoffice und habe hier noch ein Kind im Haushalt herumlaufen. Dies alles bedeutet weniger Zeit als früher zu haben. Mehrere Teilnahmen am NaNoWriMo (National Novel Writing Month) haben mir gezeigt, dass eine grobe Idee von Anfang bis Ende noch lange kein Roman ist. Wenn die Handlung steht, dann beginnen die feinen Arbeiten an dem Text, der am Ende über die Qualität der Werks entscheidet.

Für diese Feinarbeiten muss ich mich in meinen Schreibtunnel zurückziehen und ich muss mein großes Repertoire an Schreib-Tools und Schreib-Gadgets herauskramen, die ich in diesem Artikel näher beschreiben möchte. Mittlerweile habe ich so viele Fachbücher über das Schreiben eines eigenen Romans und dessen Veröffentlichung gelesen, so dass ich mir dies durchaus zutraue, doch bislang habe ich keine meiner Ideen wirklich bis zum Schluss bearbeitet. Ich habe drei unfertige Manuskripte in meiner Cloud und eines davon wird es irgendwann werden.

4 effektive Schreibprogramme

Unter einem effektiven Schreibprogramm verstehe ich Anwendungen, die mir mehr als einen blinkenden Cursor auf einem digitalen Papier anbieten. Effektivität bedeutet für Autorinnen und Autoren die Fokussierung, das ablenkungsfreie Schreiben, die Verfügbarkeit der eigenen Texte und auch die Zeitersparnis. All diese Punkte erfüllen meine Tipps für effektive Schreibprogramme.

  • Microsoft Word

Kein Geheimtipp unter den Schreibprogrammen, doch viele Autor:innen in meinem Umfeld kennen eine wichtige Funktion für das effektive Schreiben nicht. Unter Ansicht gibt es die Option „Fokus“ und schon habt ihr nur noch das Dokument vor euch und könnt euch komplett auf das Schreiben konzentrieren. Neben der Rechtschreibung und der Grammatik findet ihr bei Microsoft Word auch noch den „Editor“, der eure Texte auch auf Verständlichkeit, Wortwahl und Sprache untersucht. Dies verbessert das Schreiben, da durch die Kontrolle eine Optimierung der eigenen Texte entsteht.

  • Papyrus Autor

Seit vielen Jahren schreibe ich meine Texte mit Papyrus Autor. Dieses Programm ist gezielt für komplexere Texte konzipiert. Egal ob Charakterbeschreibungen, ein Zeitstrahl oder schnelle Notizen, das Schreibprogramm unterstützt dich mit Struktur, Ordnung, Vielseitigkeit und effizienten Überprüfungen deiner Texte. Wenn es um die Überprüfungen geht, dann kann das Programm zwischen Sachbuch und Belletristik unterscheiden. Mit verschiedenen Parametern kann die Überprüfung an die Zielgruppe des Textes angepasst werden, um eine Vorhersage zu treffen, ob dein Text zu dem Leseverhalten deiner Zielgruppe passt. Neben dem Titel „Schreibprogramm“ bezeichnet sich Papyrus auch als „Autorensoftware“. Sie bezeichnen sich als beste Software für Autoren und ich kann das bislang nur unterstreichen, weil ich bislang keinem anderen Programm begegnet bin, welches sich für Autorinnen und Autoren so perfekt eignet.

Regelmäßige Updates erweitern die Funktionen stets und müssen nachgekauft werden. Jedoch lohnt sich die Investition immer wieder und die Updates kommen in großen Abständen und bringen dann auch wirklich Verbesserungen mit. Eine neue Version kostet 199 € und ein Upgrade kostet 79 €. Wenn der Abstand zwischen dem Kauf einer neuen Version und einem Update klein genug ist, dann gibt es das Update kostenlos.

  • Scrivener

Ich habe aus Interesse mal nach einer Alternative zu Papyrus Autor gesucht und bin sehr schnell auf Scrivener gestoßen. Die Funktionen und auch die Oberfläche ähneln sich sehr, wobei die Optik bei Scrivener etwas moderner und ansprechender wirkt. Es wird auch sehr für die Konzeption von Blog-Projekten oder Online-Kursen angepriesen. Papyrus Autor schaltet bei Google Ads auch Werbeanzeigen, um Leute auf der Suche nach Scrivener abzufangen. Dies zeigt, dass wir es hier mit zwei sich sehr ähnelnden Programmen für die gleiche Zielgruppe haben. Der Preis ist mit 53 Euro natürlich günstiger, aber nach einem Blick in die Liste der Features habe ich festgestellt, dass Papyrus Autor da wesentlich breiter aufgestellt ist.

  • Google Docs

Google Docs ist im kostenlosen Angebot von Google Drive enthalten und steht bei mir hoch im Kurs. Google Docs gibt es eben als App und speichert direkt alles in der Cloud. Dies hat den großen Vorteil, dass ich unterwegs in öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Tablet, dem Smartphone oder dem Laptop schreiben kann und je nach Situation nahtlos weiterschreiben kann, obwohl ich das Gerät gewechselt habe. Im Google Workspace Marketplace gibt es zahlreiche Erweiterungen für das Schreibprogramm von Google, um sein Schreiben ablenkungsfrei, optimiert und effektiv zu gestalten. Ich mag vor allem Schreibsprints und so habe ich die Erweiterung „Writing Habit“ installiert. Hier kann ich mir Ziele definieren, wie eine tägliche Anzahl von Wörtern. Unter Add-ons findet ihr fast alle Funktionen für ein auf euch zugeschnittenes Schreiberlebnis. Im Chrome Web Store gibt es auch das Add-on „Google Docs Dark Mode“, um den immer beliebter gewordenen Dark Mode zu aktivieren. Im Dark Mode wird die Umgebung dunkelgrau und setzt das Dokument auch hier in den Fokus.

Wenn ihr den Dark Mode in eurem Betriebssystem aktiviert oder andere Plugins dafür nutzt, dann gibt es auch Modi, die alle Farben umkehren, so dass ihr am Ende mit weißer Schrift auf einem dunklen Hintergrund schreibt. Dies schont die Augen und wenn wir es uns als Schreiberlinge gerne gemütlich machen, dann hilft der Dark Mode auch bei dem Aufbau der richtigen Atmosphäre für das Schreiben.

4 Tools für das optimale Schreiberlebnis

Ich kaufe mir gerne Gadgets und Tools für die Optimierung meines Schreibens. Es sind auch schon einige Fehlkäufe dabei gewesen, die ich aber hier nicht zwingend erwähnen möchte.

  • Flüstertastatur

Ein ganz wichtiges Schreibwerkzeug ist meine Flüstertastatur* für den Desktop oder auch mal als externe Tastatur für meinen Laptop oder Tablet. Es macht einen so großen Unterschied, ob der Schreibfluss von einer lauten Tastatur beeinflusst wird oder nicht. Wenn ihr darauf achtet, dass die Tastatur eine Bluetooth-Funktion hat, dann könnt ihr eine komplette und normal große Tastatur auch mit euren Mobilgeräten koppeln. Ich habe das schon auf Reisen gemacht. Die Tastatur kam in den Koffer, mein Tablet kommt in das Handgepäck. Im Flugzeug schrieb ich direkt am Tablet und im Hotel dann mit der Unterstützung der Tastatur.

  • Aufklappbare Falttastatur mit Bluetooth-Funktion

Diese Empfehlung bekam ich damals von einem schreibenden Freund und bin noch immer sehr begeistert. Das Schreibgefühl ist trotz verkleinerter Größe optimal und ich habe schon viele Stunden mit dieser Tastatur verbracht. Diese faltbaren Tastaturen gibt es sogar mit Mousepad, aber vor allem die Bluetooth-Funktion sorgt dafür, dass Smartphone oder Laptop daran angeschlossen werden können. Ich habe auch mal die Bildschirmübertragung von meinem Smartphone auf einen Hotel-Fernseher genutzt, um dann den größeren Bildschirm für das Schreiben mit der faltbaren Tastatur* zu nutzen.

  • Digitale Schreibmaschine

Die nostalgischen Autorinnen und Autoren werden doch auch schon mal bei Google oder Amazon nach einer digitalen Schreibmaschine gesucht haben oder? Wenn wir Ablenkung beim Schreiben verhindern wollen, dann dürfen wir keine Apps und vor allem kein Internet in der Nähe haben. Eine digitale Schreibmaschine suche ich seit vielen Jahren, doch der digitale Bereich soll am Ende für einen sauberen Export sorgen. Unter dem Stichwort „Digitale Schreibmaschine“ stößt man direkt auf Freewrite. Dieses Gadget bedient sich dem ablenkungsfreien Schreiben, da es keine weiteren Funktionen als den Texteditor besitzt. Das Display basiert auf der Technologie der E-Reader, so dass es augenschonend und batterieschonend ist.

Hier ist eine deutsche Rezension von Freewrite. Der YouTuber nennt seinen Anschaffungspreis und verspricht keinen Vorteil von dem Hersteller bekommen zu haben. Das Video ist von Ronny Rindler von Rindlerwahn. Auf seiner Website gibt es Schreibtipps, Schreibkurse und beeindruckt mich mit seinen Referenzen. Er ist in dem Video kritisch, aber zählt viele Gründe auf, die ich auch vor Augen habe, die am Ende für eine Empfehlung reichen. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob ich das Geld wirklich ausgeben sollte.

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Der Preis für diese digitale Schreibmaschine beträgt 599 $. Ich hatte die Firma angesprochen, weil ich gerne mit ihnen hier zusammengearbeitet hätte. Zuerst bekam ich eine schnelle Antwort, sollte ein Influencer-Formular ausfüllen und warte seit mehr als zwei Wochen auf eine Antwort. Der hohe Preis schreckt mich sehr ab, aber gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass dieses Tool für Schreiber genau das richtige sein könnte, um ein größeres Projekt von Anfang bis Ende herunterzuschreiben. Ich habe einige YouTube-Videos auf deutsch zu Freewrite gesehen, die in den Genuss einer Kooperation kamen, die das Gerät allesamt loben. Ich bin noch offen für eine Kooperation mit Astrohaus, um mit Hilfe eines Testgeräts dieses für euch und mich zu testen.

Die Optik sieht sehr nostalgisch und rudimentär aus. Dies verleiht der digitalen Schreibmaschine schon Charme, aber der Preis hat es in sich.

  • Laptop ohne Internet

Die Alternative zu Freewrite ist ein kleiner Laptop ohne Internet. Installiert auf den Laptop nur das Schreibprogramm eurer Wahl, deaktiviert oder baut die möglichen Internetverbindungen ab und konzentriert euch bei dem Gerät nur auf das Schreiben. Der Vorteil ist, dass ihr dieses internetlose Gerät dennoch an größere Monitore anschließen könnt und es auf eure jeweilige Umgebung anpassen könnt. Es gibt wunderbare Tablets mit Tastaturen. Wenn ich bei Amazon „Digitale Schreibmaschine*“ eingebe, dann empfiehlt mir der Algorithmus genau ein solches Tablet.

Ihr solltet allerdings einen Laptop mit einem klassischen Betriebssystem wie Microsoft kaufen, denn ein Android-Tablet basiert meistens auf dem Internet und gerade wegen der Updates kann es da schon mal zu Probleme kommen. Wenn ihr wirklich einen Laptop ohne Internet haben wollt, dann kauft euch ein günstiges Notebook und dann könnt ihr im Gerätemanager entweder das WLAN-Modul unter Netzwerkadapter deaktivieren oder ihr lasst euch die gesamte Hardware in Form einer WLAN-Karte ausbauen. So geht ihr auf Nummer sicher, dass ihr euch nicht von dem Internet ablenken lasst.

Schreiben ohne Ausreden

Viele träumen von dem Dasein als Schriftsteller:in, aber beenden niemals einen Roman oder vervollständigen ihr Ideen mit Wörtern und Sätzen. Ich hoffe sehr, dass ich euch viele Tools, Apps, Programme und Gadgets präsentieren konnte, die eure Ausreden ungültig machen. Wenn ihr mehr Schreibtipps, Schreibwerkzeuge und Schreibtechniken von mir lesen wollt, dann schickt mir gerne ein Feedback.

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann empfehle ich dir noch die Artikel über Schreibstrategien oder Schreib-Apps bei uns im Blog.

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